Montag, 27. April 2015

Bleibende Schäden, nicht leicht zu beheben. Aufgrund von Medikamenten, Drogen und nur scheiße im Leben.

Ich bin die eine da. Die sich nie meldene. Die immer zweifelnde. Die einsame. Die unter Menschen seiende. Die alles hat und nichts bekommt. Die gerne mit Worten spielt und keine hat. Ich stell mich ungeschickt an, zerschlage alles und fange niemals von vorne an. Der erste freie Text seit Monaten und es stammelt vor sich hin. Nicht flüssig. Nicht fließend. Wie eine Treppe fällt man Stufe für Stufe hinab. Eine Wendeltreppe, denn der Schwindel und die Verwirrung fehlen.

Samstag Nacht war ich betrunken. So richtig. Es waren nur meine besten Freundinnen da. Hab ich erwähnt, dass ich nicht glücklich bin? Ja? Jedes Mal? Oh, okay. Auf jeden Fall waren wir alle irgendwie betrunken. Und dann haben wir über unsere Beziehungen und die, die eben nicht da sind, geredet. Irgendwann habe ich was gesagt. Etwa: Meine Beziehung läuft gut, klar gibts Fehler, die gibts überall. Ra. würde alles für mich tun. Und dann fragte meine beste Freundin plötzlich: "Aber du liebst Maxi noch oder?" Plötzlich nackt. Plötzlich trockener Mund. Plötzlich sekündlich tot. Ein Reh, das von Scheinwerfern getroffen wird. Hofft, dass es nicht getroffen wird. Mit großen, erschrockenen Augen auf einen sieht. Das Herz weiß nicht, ob es schneller schlagen muss oder einfach aufhören sollte. Unwillkürlich fange ich an zu zittern. Und zu weinen. Dicke Tränen schießen aus meinen Augen. Ich weiß, dass ich kein weiteres Wort sagen muss. Ich weiß, dass mich keiner von Ihnen verurteilen wird. Keiner auch nur eine Sekunde, darüber nachdenkt, zu sagen, dass ich Ra. verlassen muss. Niemand denkt, dass ich etwas falsches tue. Gemeinschaftlich legen wir nur die nächste, kalte Leiche in den Keller, neben all unsere Sünden, Lügen, Intrigen. Schweigend Nicken wir uns zu und verstecken den Schlüssel, bis ihn wieder einmal jemand braucht. Und wir wissen: dieser Keller wird mit jedem von uns untergehen. Mit uns allen.

Wobei wir uns fragen, wie tief man überhaupt noch sinken kann in dieser Welt ohne Boden. In dieser Welt, wo alle kontinuierlich fallen. Ohne Halt. Jeder Pfad nur eine Face, damit der nächste Fall noch härter wird.

Manchmal glaube ich, das zwischen mir und Ra. ist Freundschaft, sowas wie zu gute Freundschaft. Zuviel für das eine, zu wenig für das andere. Wir sind über ein Jahr ein Paar. Wir hatten keinen Geschlechtsverkehr. Ob mich das stört? Keine Ahnung. Aber es weicht von der Norm extrem ab. Ich wollte nie normiert sein. Werds wohl auch nie. Aber vielleicht ist es die Chemie, die nicht stimmt? Vielleicht ist es mein Herz das nicht offen ist? Vielleicht ist es seine Liebe, die zuviel für mich ist? Vielleicht ist es diese kaputte, drecks Welt für die ich aber immernoch zu kaputt bin.
Ich bin die eine da. Die zerstörende, die zerstörte.

1 Kommentar:

  1. ich glaub ich beginne deine beste freundin zu mögen, tolle frage! für mich war ja immer klar diese deine geschichte kann nur mit maxi und dir enden, so wollte ich es als lesender beobachter, aber oft sieht man filme und wünscht sich ganz doll ein bestimmtes ende, das nicht eintritt :/
    ich weiß mit der norm und so, aber ein weises sprichtwort sagt doch, erst kommt die liebe dann die freundschaft (ohne freundschaft trennung), also so schlecht wär das nun au wieda ne und für den anfang gefallen mir deine ersten sätze, und jeder deutschlehrer würde sich au über die vielfalt an rhetorischer stilmittel in nur einem absatz erfreuen..

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