Ich weiß echt nicht, was ich euch schreiben möchte. Ich habe viele Gedanken, aber keiner scheint mir würdig ihn euch auf die Nase zu binden. Meine Gedanken momentan sind völlig unwichtig. Deshalb dachte ich, ich zeige euch einen Buchausschnitt von Eckart von Hirschhausen, der von Depressionen handelt.
"Dieses Buch kann einen Besuch beim Arzt nicht ersetzen - aber vielleicht anregen. Und deshalb noch ein paar ernste Worte zum Thema Depression: Was ist das Gegenteil von Glück? Unglück? Könnte man denken. Glück geht vorbei. Unglück auch. Das Gegenstück zu Glücksgefühlen ist, wenn man gar nichts mehr fühlt. Depression ist die Krankheit der "-losigkeit". Alles ist sinnlos, hoffnungslos, emotionslos. Wer unter Depressionen leidet, ist schlaflos, antriebslos und wäre am liebsten sich selbst ganz los. Die Depression ist die häufigste seelische Störung überhaupt und auch die teuerste. Sie kostet vielen Menschen das Leben durch Suizid, sie kostet zusammengenommen viele Jahrhunderte an Lebensqualität. [...] Wer dieses schlimme Leiden mit Worten beschreiben könne, habe es selbst nicht durchgemacht. Es sei die schmerzlichste Erfahrung des Lebens. [...] Welchen "Sinn" macht eine Krankheit der Sinnlosigkeit? Am ehesten den einer Notbremse. Permanenter Stress und Überforderung führen zum Rückzug aus dem aktiven Leben, der Betroffene spart Energie und bringt andere dazu, ihn zu unterstützen. Wer einmal mit schwer Depressiven zu tun hatte, weiß, dass es ein Stadium gibt, in dem alle gutgemeinten Ratschläge wie "Raff dich doch einfach auf" nichts nützen und nur alle Beteiligten noch hilfloser machen und bisweilen auch wütend. Depression ist eine Krankheit, kein Versagen. Wenn Sie ausgebrannt sind, gilt das Gleiche, wie wenn Ihre Wohnung brennt: Holen sie Hilfe! Am besten schon, wenn Sie die ersten Rauchzeichen wahrnehmen. Depression kommt meist nicht aus heiterem Himmel, sondern entsteht aus trüben Gedanken, die einen in endlosen Spiralen abwärtsziehen. [...] Depressive Menschen erschaffen sich ihren Käfig in Gedanken, und wenn Stöße und Erschütterungen dazukommen, können sie sich nicht mehr aus ihren Denkgittern und Endlosschleifen befreien: "Ich bin wertlos, meine Welt ist düster, meine Zukunft ist hoffnungslos." Der Therapeut Aaron Beck entdeckte diese typischen Denkmuster und dass man nicht nur Hilflosigkeit lernen kann, sondern auch Optimismus, indem man lernt, die Denkmuster zu unterbrechen. Die Methode heißt "Kognitive Verhaltenstherapie" und ist nach heutigem Wissensstand eine der wirksamsten Methoden überhaupt, Depressionen zu behandeln. [...] Das beste Mittel gegen die krankhafte Schwermut bleibt das Glück, in vielen kleinen Schritten. Seinen Weg zu ändern ist manchmal leicht. Meistens braucht es Wiederholungen, bis man etwas wirklich verstanden hat. So ähnlich wie beim Fernsehen, wenn man eine Wiederholung sieht und denkt: Mann, das kenn ich doch schon - aber nicht mehr genau weiß, wie es ausgeht, und dann doch zu Ende guckt. In unserem Leben schauen wir oft bis zum Ende zu, obwohl wir wissen, wie es ausgeht - weil uns eben der Weg interessiert."
Ich versuche meine Denkmuster zu unterbrechen, treffe mich mit Menschen, gehe aus dem Käfig, nur leider mit dem Gedanken, dass alle Menschen böse sind und mir doch nur weh tun. Das Treffen mit Jonas hat nichtmal einen Termin und ich habe ihn in meinem Kopf schon zu allem gemacht. Vom Vergewaltiger bis hin zum Arschloch bis hin zum Kerl, den ich so sehr weh tue, dass er endet wie ich. Faire Chancen? Gibts bei mir nicht, kann ich niemandem geben. Er steht auf mich und allein der Gedanke beunruhigt mich ungemein, denn ich kann ein ganz schönes Arschloch sein. Vielleicht ist das Treffen ein kleines Stückchen Glück? Oder wieder nur ein Schritt tiefer in den Käfig. Seht ihr, selbst wenn ich es versuche, die Gitter bleiben, ich schiebe sie eigentlich nur vor mich hin. Ich möchte Maxi sehen. Hierhin schaffen. Sofort. Bitte.
Der Text bringt's so ziemlich auf den Punkt.
AntwortenLöschenDu wirst den Weg aus dem Käfig finden, da bin ich mir ganz sicher. Sollte er nicht diese Woche aus seinem Urlaub zurück sein? Du kannst ganz sicher kein Arschloch sein, Interesse haben oder mer, das sind Herzensangelegenheiten, da kann man selbst nichts dran ändern. Kopf hoch, das wird alles.
ich würde dich gerne in den arm nehmen, für dich da sein und mit dir stundenlang reden.
AntwortenLöschenich wäre gerne, sehr gerne für dich da.
denn ich weiß wie es dir geht.
und ich weiß das worte nicht viel ändern können.
bis nichts.
wenn du mal so reden möchtest, ich bin immer für dich da.
Ich will mehr von dir lesen. Du bist interessant.
AntwortenLöschenKrankheit der -losigkeit... kannst du mir bitte sagen wie dieses buch heißt? Fühl dich umarmt meine liebe
AntwortenLöschendanke <3
AntwortenLöschenAber im Moment geht es mir so beschissen - ich will mich einfach in Luft auflösen und alle Menschen hinter mich lassen. Sie alle verlassen.
Dein Post ist schön <3
In Liebe...Nanouk.