Ihr habt vermutlich die Pointe im letzten Post vermisst, was? Klang ja fast so als würde Denise etwas interessantes neues passieren. F. hat eine Freundin. F. und ich werden uns nicht wiedersehen. F. trennt sich zwar alle drei Tage (ungefähre Einschätzung von K.) von seiner Freundin, weil es sowas wie Hassliebe ist, da sie sich ständig streiten. Und sobald er bald ein halbes Jahr weg ist, sind die eh auseinander. Alles Einschätzung von K. und ihrem Mitbewohner. Vielleicht gut, dass ich hier bin, in der anderen Stadt, weit weg, sehe ihn vermutlich nie wieder (und wenn, dann bei K. und in mehr als einem halben Jahr). Das ändert aber nichts daran, dass ich das erste Mal seit sehr langer Zeit wieder tiefe Sehnsucht verspüre. Vielleicht beruht diese Sehnsucht auf eine angetrunkene Sicht der Dinge, aber es ist wahre Sehnsucht. Ich habe zwei Tage lang mit K. über nichts anderes als F. geredet. Immer wieder, immer mehr. Bloß nicht vergessen. Bloß im Kopf behalten und vorallem im Herz. Es ist eine nicht-loslassende Melancholie. Es kommt mir vor, als hätte ich Goethe und Schiller nie richtig verstanden, wenn sie über Sehnsucht schrieben. Ich weiß, wie fürchterlich lächerlich das klingen muss bei allem, was ihr schon von mir gelesen habt. Natürlich ist F. nicht Maxi. (Haha, mein Leben ist der beste Witz). Natürlich ist es etwas völlig anderes, aber F. hat was geschafft, was ich dachte nie klappen würde: Mich aus dieser Kammer zu holen, in der ich steif und fest behaupte, dass ich das mit Ra. nicht beenden kann. F. hat es geschafft, dass ich wieder etwas fühle. Und auch, wenn es jetzt auf Schmerz hinausläuft, war es eine gute "Erfahrung". War es ein guter Kuss. War es ein gutes Gefühl.
Ich werde mich von Ra. trennen. Vermutlich nächste Woche. Wir haben vorgestern, also zwei Tage nach K's Party darüber geredet, dass unsere Beziehung nicht gut läuft. Er meint, dass ich mich beinahe weigere körperlich, innigeren Kontakt mit ihm einzugehen und, dass er glaubt, dass es nur an meiner Unsicherheit liegt. Ich saß auf dem Bett und merkte zum ersten Mal vielleicht so richtig: Nein, daran, dass ich dich nicht anziehend finde, nicht attraktiv, nicht verliebt bin. Manchmal finde ich dich nichtmal interessant, weißt du. Dann tat es mir Leid. Aber Mitleid sollte nicht der Grund sein eine Beziehung aufrecht zu erhalten. Die Trennung wird für viel Zerstörung in meinem Umfeld sorgen. Vielleicht auch im Ablauf meines Studiums. Aber vorallem wird sie mich wieder atmen lassen. Vorallem wird sie dafür sorgen, dass ich mich nicht mehr vermissen muss. Dass ich leben kann.
Viele haben mir in den letzten Tag gesagt, dass man an Beziehungen arbeiten kann. Aber ich sitze hier und im April wären wir zwei Jahre zusammen. In diesen sagen wir mal 1,5 Jahren, haben wir circa 1 Jahr nichts anderes getan als an unserer Beziehung zu arbeiten. Wir haben nichts anderes getan als darüber zu reden, was fehlt, was wir anders machen müssen. Dass ich offener und er mutiger sien muss. Dass ich es hasse morgens noch stundenlang im Bett zu liegen. Dass er am liebsten den ganzen Tag neben mir im Bett liegen würde. Dass Sex zu einer Beziehung dazu gehört. Und ich meine, dass es dazu gehört. Und jetzt weiß ich, dass ich frei sein muss. Und wenn ich dumme Fehler mache, dann mache ich sie wenigstens aus einem Gefühl heraus. Und wenn ich nie wieder eine Beziehung führe, kann ich wenigstens sagen, dass ich keine kaputte oder schlechte führe. Ich muss mich von Ra. trennen, egal was passiert.
Deine Sicherheit in der Sache gefällt mir und es ist das richtige für dich!
AntwortenLöschenersma weltklasse, war begeistert, dass du kant zitierst und dann auch noch so treffsicher :p super authentisch, ein echter kant, rational ausformuliert, dennoch passend emotonial.
AntwortenLöschenkann man sagen, es war liebe. hätte man sich einen großen absatz und einen ganzen post gespart :D wär so einfach; isses aber freilich nicht. aber verliebt sein, würde es doch schon lehrbuchmäßig treffen, was du beschreibst. oder schöner bzw. anglizistisch ausformuliert: butterfly-effekt.
es zeigt auf jeden fall einen anderen menschen oder zumindest einen mensch der sich auf nähe, auf gefühle einlassen kann - bedingungslos, weil ohne rationale mauer, die eine unüberwindbare wand zw sich und dem gegenüber stellt. ka, wie dass das möglich ist, aber wer sich solange wie ich von liebe entfremdet hat, der kann das au ne verstehen.
ja, das is quatsch was sie sagten, arbeiten ist im job, nicht in der liebe, die muss/kann nicht erarbeitet werden, entweder sie läuft von allein, oder gar nicht. trotzdem finde ich es verstört, wenn menschen eine freundin haben, und körperlichen kontakt zu anderen suchen, vll noch nicht mal gegenüber den neuen menschen, sondern gegenüber der freundin, bzw. wenn sie es (auch) macht, genauso; vll is es das, was mich hat von menschen distanzieren lassen... viel erfolg
Hallo Denise,
AntwortenLöschenich bewundere deine Sicherheit die du hier an den Tag legst. Wir beide haben zur Zeit eine Sache gemeinsam...wir stecken in einer Beziehung die uns nichts mehr gibt. Nur hast du dich wohl für die klügere Sache entschieden - das Ende.
Über deine Anfrage für meinen privaten Blog habe ich mich sehr gefreut. Ich habe dich eingeladen auf deine Emailadresse
lg
Yui
Ohh, wie sehr ich dich verstehen kann. Auch ich würde mit dir am liebsten um die Häuser ziehen. Deiner Stadt. Meiner Stadt. Entweder schweigend. Oder die ganze Welt anklagend.
AntwortenLöschenErzähl uns doch bitte, wie es dir ergangen ist. Diesen Ruf nach Freiheit kenne ich nur allzugut. Auch mich verfolgte in den letzten Beziehungen immer wieder und er wurde immer stets lauter. Ich denke, erst wenn wir einen Menschen gefunden haben, den wir wirklich wahnsinnig lieben, werden wir diesem Ruf nicht mehr nachgeben müssen. Und diese Menschen gibt es. <3
In Liebe...Nanouk