Donnerstag, 31. März 2016

Es geht mir nicht darum, dass du mich vergötterst. Und ich scher mich einen Mist darum, ob du andere Mädchen küsst. Das Einzige, was ich erwart', ist Loyalität. Doch das scheint mir nicht dein Part.

Am Mittwochmorgen fahre ich das erste Mal in dieser Woche zur Uni. Trotz Urlaub hast du mir den Kontaktabbruch nicht gegönnt. Und ich weiß, dass ich dich heute wiedersehe. Ich weiß, dass du dort sein wirst. Ich setze mich in die Bibliothek und lese Freud. Du bist nicht da. Und ich frage mich, wo du bist. Gute 10 Minuten danach kommt N. rein. Als sie sich mit einem Kommilitonen unterhält, sieht sie sehr glücklich aus. Sie lacht viel. Und so egal mir das sein sollte, sterbe ich ein Stück. Sie setzt sich an den Tisch hinter mich. Dann kommst du rein. Ich starre in mein Buch, versuche dich nicht zu sehen. Was für ein Idiot bin ich eigentlich hier zu sitzen? Wieso spiele ich dieses Spiel noch immer mit? "Na, endlich", sagst du und grinst. "Gehen wir Kaffee trinken?" Du stehst vor mir und ich denke mir, das ist keine Liebe. Es ist nicht so, dass ich bei jedem deiner Worte erfreut bin. "Klar", sage ich trotzdem. Denn Kaffee ist Heilung, in jeder Lage. N. bleibt unten sitzen. Was sie wohl denkt? Wir unterhalten uns. Nicht über etwas spannendes.

Dann gehen wir wieder runter und als ich mich gerade auf meine vorherigen Platz setzen wollte, fragst du, ob ich mich nicht zu euch setzen will. Dich und N. NEIN! "Klar, wieso nicht", kommt aus mir heraus und ich frage mich wieso. N. ist nett zu mir. Sie grinst als sie mich sieht. Ich lese Freud. Ich glaube, ich brauche selbst eine Psychoanalyse. Wobei die Lage klar ist: Wenn das hier nicht die berühmte Friendzone ist, dann weiß ich auch nicht weiter. Dann geht N. eine Mail schreiben. "Wir müssen mal wieder länger was machen. Du und ich. Ich habe noch eine Flasche Wein aus dem Urlaub, die könnten wir trinken. Dann können wir wieder länger reden.", sagst du und wiedermal denke ich darüber nach, wieso man nicht einfach Alkohol frühstückt, vielleicht wäre das Leben dann leichter. Als sie wiederkommt, erzählt sie von ihrem Problem bezüglich ihres Vortrages und du streichelst ihr über den Rücken. Ihr seid ein Paar. Und ihr seht glücklicher aus als je zuvor.

Irgendwann fahre ich mit einer schlechten Ausrede einfach nach Hause. Raus aus diesem komischen, falschen Verhalten. Das rote Monster sitzt auf dem Bett und schaut mich fragend an. "Der Zauber ist weg.", sage ich. "Wieso hast du ihn einfach verschwinden lassen, Monster? Hättest du mich nicht in der Illusion leben lassen können?" - "Wie soll ich denn den Zauber verschwinden lassen? Ich habe diesmal damit überhaupt nichts zu tun. Hast du mal darüber nachgedacht, dass die Gefühle, die du dir ausgemalt hast, bei euch beiden, nie da waren? Wann hat dein Herz das letzte Mal wirklich schneller geschlagen in letzter Zeit?" - "Ich hab mein Herz irgendwann in einem Selbstversuch entfernt, also was weiß ich" - "Vielleicht ist dein Herz inzwischen auch so kalt und leer, dass dein Kopf versucht jedes Gefühl zu erzeugen. Nur ist das Gefühl nicht echt. Dein Kopf kann nicht fühlen." - "Ich habe ein Herz. Ich lass da nur niemanden rein, der vielleicht Schaden anrichten kann. Und Tim sorgt für Schaden. Tim tut meinem Herzen nicht gut." Das rote Monster nickt als würde es genauso sehen und einen kurzen Moment sorge ich mich eben wegen dieser Meinungsgleichheit.

2 Kommentare:

  1. Das tut mir so leid für dich!
    Ich hätte niemals gedacht, das dir sowas passiert, das er sowas vor dir macht.
    Aber das Problem mit dem Herzen und den Gefühlen kommt mir irgendwie sehr vertraut vor.
    Ich hoffe für dich, das es wieder bergauf geht, vielleicht nicht mit Tim, aber hoffentlich mit Dir!
    Wenn du reden willst, melde dich, ich bin immer da für dich! ♥

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  2. aber wenn er dich doch wie eine göttin liebt, das wär doch toll. alles andere hilft doch nicht.
    wenn du du bist, dann is es keine liebe, dann is es freundschaft. wenn du aber anders als du selbst bist obwohl du zweifelsohne immernoch du bist, aber eben so sachen wie optik, selbstdisziplin im weiteren sinne, die sprechen für liebe - und sowas wie "ich hab ne hingesehn als er reinkam, ganz bestimmt nicht"-, das is ein indiz für verliebt sein..

    und nein, das leben wird nicht leichter mit alkohol zum frühstück. es wird auch nicht leichter wenn man mit jogginghose ausm haus geht, auch wenn man es gerne glauben mag.. nevermind, du wirst schon jmd. finden, den du genau so sehr liebst wie ihn - und der auch dich vergöttert. das ist sicherer als das amen in der kirche. es dauert bei belesenen menschen nur etwas länger für gewöhnlich, weil nicht jeder mann zugang dazu findet^^ lg!

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