Freitag, 30. September 2016

Doch wenn schon scheiße Tanzen dann so, dass die ganze Welt sieht. Mit Armen in der Luft, beiden Beinen leicht neben dem Beat. Und wenn du mit der Königin die Fläche verlässt, sag dir, diese Welt ist perfekt!




Ein winziger Moment. Vielleicht an sich nicht mal besonders und doch so perfekt. Dieses eine Detail, was dieses mal nicht stört. Dieser Augenblick, der mir klar macht, wie sehr ich dieses Leben eigentlich liebe. Mein Leben. Nicht in allen Facetten und bestimmt nicht jeden Tag, aber in diesen 8 Stunden war es mir einfach egal. Vermutlich sehe ich diese Leute erst in einem Jahr wieder. Vermutlich kann ich dann nur noch die Hälfte aller Namen oder Berufsbezeichnungen, aber ich habe die Erinnerung ans Glück. Ein Gefühl das man mit Worten nicht beschreiben kann. Vielleicht sogar soviel mehr als ein Gefühl. Was das ist? Ich weiß es nicht, aber vielleicht zur Abwechslung mal etwas ohne Namen, ohne Bezeichnung, ohne Erwartung.

Gestern Abend ging mein Semesterferienjob zu Ende und es gab, dank des gelungenen Festivals, eine Abschlussfeier mit wirklich allen Mitarbeitern und ihr glaubt nicht wie viele das waren. Und wie viele tolle Leute darunter waren. Ein Herr in meinem Alter machte mir ein wirklich tolles Kompliment als er mich, nicht mehr ganz so nüchtern, „interessant“ nannte. Ich zumindest habe mich sehr gefreut, gerade wenn man so darüber nachdenkt was man sonst so von betrunkenen hören muss. Ich unterstelle Menschen, darunter übrigens beide Geschlechter gleichermaßen, sehr oft, dass sie selbst mit solchen Aussagen immer nur das eine wollen. Denn Geld und Sex regieren die Welt und da wir Geld schon verdient hatten. Und es gibt dazu noch diesen schlimmen betrunken-Macher namens Weißwein, der nach gehöriger Menge seine Wirkung völlig entfaltet. Aber um die Spannung aufzulösen, es ist nichts passiert. Ich möchte nicht mal sagen, dass es in irgendeiner Weise für ihn oder für mich unvorstellbar war. Es war nicht so, dass ich an diesem Abend, in diesem Moment abgeneigt war, aber dennoch fanden wir es charmanter zu warten. Ein Jahr: in dem Gedanken, dass wir beide wieder nächstes Jahr beim Festival arbeiten. Dass ich nächstes Jahr vielleicht immer noch interessant bin. Oder eben, dass der Zufall uns irgendwann einmal zusammenbringt, immerhin wohnt er in der doch relativ großen Nachbarstadt.
Auch die anderen Leute waren ziemlich gut drauf und gerade meine „Kollegen“ vom Ticketing waren rar gezählt, da insgesamt nur fünf da waren und am Ende, so um 4 Uhr morgens an einem Montag, waren nur noch ich und ein anderer Herr da, während die meisten anderen Abteilungen deutlich besser besetzt waren. Dafür hat ein anderer Herr vom Ticketing mit einer betrunkenen Chefin aus einer anderen Abteilung rumgemacht. Ich weiß ja nicht, ob er dann noch nächstes Jahr eingeladen wird. Altlasten sollte man ja bekanntlich beseitigen oder wie war das noch gleich? Ich hab gelernt mit ihnen zu leben. Und tue dies besser als je zuvor. Ich empfand mich selbst an dem Abend als gut aussehend und das vor dem Wein. Ich weiß nicht wirklich, ob ich für die Momente, in denen ich dies dachte, mehr als eine Hand brauchte, aber es ist selten. Aber in letzter Zeit ist es einfach so, dass ich zumindest häufiger mit mir zufrieden bin und das ist viel wert. So viel wert wie dieser Abend.

3 Kommentare:

  1. vorfreude is do die schönste freude^^ fast wie weihnachten.
    du hast es geschafft, verwundern kann das ne..

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  2. Es ist wundervoll zu lesen, das du mit dir selbst ins "reine" kommst, mach weiter so, ich bin stolz auf Dich!

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  3. Dein letzter Satz ist wertvoll, schreib ihn dir an deine Wand und vergiss ihn niemals. ♥

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