Der stinkende Geruch des Beträubtsein. Das Zittern beim ersten Schluck. Die Gänsehaut, wenn der Körper sich nicht entscheiden kann ob warm oder kalt. Was soll ich fühlen, genau in diesem Augenblick? Jim, entscheide du. Der Moment, wo die Kehle sich an die ätzende Flüssigkeit gewöhnt, ist der Moment, wo die Hürde vorrüber ist. Wo der Ekel verschwindet, die Gegenwehr. Der nächste Schluck, solange bis das Denken aufhört. "Seht sie an, wird sie sich gleich wieder ihre Haut zerschneiden? Oder doch nur ihrer Mutter den morgigen Tag versauen, weil sie sich hasst?" Der nächste Schluck, die Stimme soll schweigen, aber sie schweigt nicht. Die Stimme wird nicht betrunkener, sie wird nur lauter und diese Lautstärke wird immer schmerzhafter. "Warum verdünst du es überhaupt noch mit Cola? Was soll das?" Die Stimme wird lauter. "Wenn du es sofort pur trinkst, geht es schneller. Wirkt es besser." Sie will es nicht, will der Stimme nicht die Macht geben. Sie sucht die Klinge, schreit nach der Klinge, die sie sich selbst verboten hat. Wieso sollte ich damit aufhören, wenn ich nichtmal an mich selbst glaube? Wieso sollte mich jemand lieben, wenn ich mich selbst so sehr hasse. Er ist den ganzen Abend online, 3 Worte haben sie gewechselt, dann konnte sie nicht mehr, hat sich Vorwürfe gemacht ihn zu nerven. Ihr Opa wird in maximal 4 Wochen sterben. Da ist er wieder, der Tod. Wie sie ihn hasst, wie sehr er ihr Leben bestimmt. Es gibt nur eine Person, der sie den Tod wünscht: sich selbst. Und genau diese Person bekommt ihn nicht.
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