Sonntag, 12. August 2012

Sie, das bin ich.

Sie verkriecht sich in ihrem Bett. Sie zieht die Decke weit über ihren Kopf, sodass nichts mehr von ihr zu sehen ist. Sie ist weg. Einfach weg. Es ist wie ein kurzer Moment des Todes. Sie ist für niemanden zu erreichen. Vielleicht denkt gerade Jemand an sie, aber es stört sie nicht. Hier unter der Decke ist sie beschützt wie in einem Sarg. Nur wahrscheinlich wäre ein Sarg bequemer. Der Unterschied zwischen ihr dort auf dem Bett und dem Tod ist einzig und allein das Atmen. Und die Gedanken, die sie quälen. Das Böse in ihr ist immernoch da. Denn, wenn sie atmet hört auch das nicht auf. Werden die Stimmen nicht aufhören. Die Sorgen ihrer Freunde, die nur selten ehrlich sind. Nichts wird enden und sie ewig quälen und zerreißen. Sie wünscht sich, dass sich alles beendet, aber selbst dafür ist sie zu schwach. Viel zu schwach. Sie hasst ihr leben, hasst die Angst, die sie von dem ganzen abhält. Sie schlägt die Decke zurück. FrischLuft. Sauerstoff. Leben. Sie steigt aus dem Bett und geht zum Fenster. Draußen ist es dunkel. Die Sterne leuchten am Himmel. "Und jetzt bin ich wieder mitten drin in dieser Scheißwelt", flüstert sie und schließt das Fenster.

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