Sonntag, 31. März 2013

You've gotta get up and try

Ich hatte mir vor dem gestrigen Tag hunderte Gedanken gemacht, wie meine Reaktion auf A. sein wird, wenn ich ihn sehe. Wie schön egal er mir sein wird. Und wie ich euch das Gefühl am besten beschreibe kann. Aber er war nicht da. Er kommt gar nicht mehr. P. meinte, er würde ihn nur noch zwischenzeitlich in der Berufsschule sehen. Früher hätte mich das fertig gemacht. Ich hätte mir Sorgen gemacht. Aber ich saß dort, als meine Freunde über ihn redeten und es war mir egal. Als Anna mich fragte, obs schlimm wäre, dass sie über ihn reden, konnte ich getrost mit "Nein, überhaupt nicht" antworten.

Und während ich den Abend Revue passieren lasse, vergaß ich wohl meine Höflichkeit. Ich wünsche euch allen Frohe Ostern. So froh und glücklich Familienfeste nunmal sind, meistens eben gar nicht. Ich möchte dafür hier und jetzt Bosse zitieren: "Es ist kaputt, so kaputt. Das kann man nicht reparieren. So kaputt, so kaputt. Es fließen keine Tränen beim Familienfest im Grüne." Ich finde, das benötigt keine weiteren Worte.

Irgendwie bin ich an diesem Abend etwas verlassen. Ich weiß nicht so Recht etwas mit mir anzufangen. Ich könnte lernen, aber da ich mit Philosophie zumindest Lernzetteltechnisch durch bin, müsste ich mich Mathe oder Informatik widmen. Und das ist laut meinen eigenen Moralvorstellungen an einem Sonntagabend absolut untersagt. Vielleicht sollte ich mal wieder etwas lesen. Schopenhauer oder Kafka liegen hier. Aber irgendwie bin melancholisch mit Hoffnung zur Verbesserung. Ich kann mich nicht konzentrieren und möchte dennoch was tun. Freunde habe ich auch nicht bzw. antworten sie mir nicht, aber draußen ist es mir eh zu kalt um irgendwohin zu fahren. Was soll nur aus mir werden heute?

3 Kommentare:

  1. Na also: lies Kafka! Ich empfehle das Schloss. Was für eine Fülle, was für eine geheimnisvolle, tiefe Dichtung...sind wir nicht alle Landvermesser?

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  2. Denise? Danke weißt du.
    Nicht gruseln, bloß- danke.
    Du bist etwas Gutes, du bist ein Licht.
    VG Joy

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  3. Wie gern hätte ich jetzt die passenden, tröstenden Worte, die dir wieder ein bisschen Licht ins Leben zaubern könnten. Wenn es aber Kafkas Amerika, Schopenhauers Erkenntnistheorien oder meinetwegen auch Pawlows sabbernde Hunde es nicht schaffen, was soll ich dann sagen?

    Bleib stark. Du bist mehr als nur ein guter, geschulter Mensch. So viel mehr.

    Liebe Grüße
    Emaschi

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