Du willst raus, du willst blühn, mein Herz. Mein dicker Kopf lässt dich nicht gehen, mein Herz. Du fühlst dich eingeengt. Und findest, dass das ewige Gerede nur stört. Am Ende hast du immer Recht. Ich sollte echt, mehr auf die hören. Doch eines Tages wirst du wieder Sonne sehen. Eines Tages wird alles wieder schön. Eines Tages wirst du blühen.

Vorneweg: ICH HAB MEINEN FÜHRERSCHEIN. Endlich. (Erster Versuch, aber hat halt etwas gedauert so insgesamt.. Bin halt ne Trantüte und werde es immer sein).

Gestern abend, wärend K. und ich am Vortrinken für die Altweiber-Karnevals-Party waren, schreibt Maxi mich an, dass sich das mit dem Treffen am Freitag wohl erledigt hat. Erster Gedanke: Absturz. Zweiter Gedanke: Nicht in alte Muster verfallen, weil er zum ersten Mal absagt. Dritter Gedanke: Wieso eigentlich?. Wie immer bei unseren besonders guten Planungen, fällt ihm auf, dass Freitagabend der Film gar nicht im Kino läuft. Blöd. Nichtmal seine Schuld. Er fragt, mich ob ich heute abend auch bei der Party bin. Er sagt, dass er es sich überlegt.

K., Anna, und ich sind in der Halle mit gut zwei-,dreitausend anderen Menschen. Versucht mal da jemanden zu finden, denn wir waren auf der Suche nach Lu. Vergebens. Maxi läuft gut zweimal einfach an mir vorbei. Vermutlich war er auf der Suche nach seinen Freunden. Den männlichen. Beim dritten Mal, halt ich ihn fest. Erschrocken und sofort darauf lächeln sieht er mich an. Er zieht mich ran. Die Lautstärke der Musik verhindert entfernteres Reden. "Kennen wir uns?" Er lacht. "Nein, ich glaub nicht. Ich hab mich vertan. Ich suchte jemand nettes, mit endlosen blauen Augen und Humor. Aber ich glaub, das bist du gar nicht." Wir lachen beide. "Auch wenn die Frage komisch klingt, aber du hast was unter dem Rock, also außer Unterwäsche oder?" Ich muss lachen. Ich trage einen dieser Hula-Strand-Blumen-Bast-Röcke (so wie unter Palmen oder so). "Ja, Maxi ich muss dich enttäuschen, ich trag da noch einen Rock drunter." Er zuckt mit den Schultern. "Mir doch egal. Hauptsache das sieht auch kein anderer" Kurz darauf verlässt er mich. Aber es wird nicht das letzte Mal an dem Abend gewesen sein, dass wir reden. Das wusste ich. Das wusste er.

Wieder auf der Suche nach Lu. trinke ich 3-4 Korn+Cola, was eigentlich gar nicht mein Ding ist. Aber da ich am heutigen Tag also am gestrigen Morgen Führerscheinprüfung hatte, wollte ich nicht übertreiben. Lu. wird von mir gefunden, er sieht mich an. "Denise, gottseidank". Er klammert sich beinahe an mir fest. "Was ist los?" - "Ich bin so unglaublich voll. Und alles tut weh." - "Jas.?" [Jas. ist A's Schwester und Lu's Ex. Und sie hat Schluss gemacht, weil sie noch nicht bereit genug war und lässt ihn jetzt zappeln.] - "Woher weißt du das eigentlich schon wieder?" - "Du bist mein bester Freund seit der 6.Klasse, wenn ich es nicht weiß, wer dann?" - "Manchmal könnte ich mich in dich verlieben. Wenn du blond wärst, nie auf A. gestanden hättest. Doppel DD und vielleicht schönere Füße." Er lacht. "Du bist ein oberflächiges Arschloch." - "Ich hab dich auch gern, Denise". Wir Lachen, obwohl wir beide wissen, dass er daran kaputt geht. Die Familie bekommt halt jeden Kaputt, denke ich und suche Maxi.

Ich sehe ihn. Er steht vor mir. Nein, er schwankt vor mir her. "Kann ich dir irgendwie helfen?" - "Meine Freunde haben mich verstoßen, weil ich zu betrunken bin.", lallt er. Ich stehe bei ihm. Halt ihn manchmal fest. Dann kommt Mir. [Das Mädchen, das in der Schule immer auf ihn stand und ihn nervt. Er mag sie nicht. Die, die auf S. Geburtstag mega sauer auf mich war, weil ich noch Kontakt zu Maxi habe]. "Hiii Maxi", sagt sie in ihrer unglaublich hohen Frequenz. "Du siehst aber ganz schön voll aus. Willst du dich nichtmal irgendwo hinsetzen oder so?", fragt sie nach. Er schüttelt den Kopf. "Ich geh jetzt mit Denise raus, wir brauchen mal Zeit für uns." Schadenfroh lächele ich. Halt Stop. Was fürn Uns?

Draußen bei wenigsten Grad (schätze so 2-5Grad), stehe ich im Top und dünnem Rock. Es war der Moment, wo man erfriert, aber von Innen so sehr warm gehalten wird, dass nichts passiert. "Wenn dir kalt ist, können wir auch wieder rein gehen. Du bist ja schon.. naja, luftig angezogen", sagt er jetzt etwas nüchterner. Wir reden über Schalke gegen Madrid, das Spiel welches er live im Stadion gesehen hat. Er redet über Luca, die er nie leiden konnte und die heute mega nett war. "Umso länger man Menschen nicht sieht, glauben die, dass man alles vergisst. Aber wer damals kacke war, den finde ich jetzt nicht besser.", stellt er fest. "Ich konnte mit den komischen "coolen" aus unsere Stufe eh noch nie was anfangen."

Wir treffen, zusammen, einige seiner Freunde, immer wieder. Er weicht nicht von meiner Seite, zieht mich immer wieder mal ein Stück an ihn ran, "damit ich nicht verloren gehe". "Glaubst du eigentlich, die halten uns für ein Paar?" Mein Herz stockt. "Wieso? Wen meinst du?", frage ich irritert. "Ja meine Freunde, deine Freunde." - "Meine Freunde wissen, dass es nicht so ist. Ist ja nunmal so", sage ich mit einer Unterstimme von "Leider". Er will gerade seinen Satz anfangen, als Mir kommt. "Heey Maxi, weißt du wo andere sind, die kenne?", fragt sie. Und mein einziger Gedanke ist, dass sie sich in Luft auflösen soll. Sie geht kurz darauf. "Maxi, wieso glaubst du, dass deine Freunde uns für ein Paar halten?" Er denkt nach. "Sie verstehen nicht wie ein Junge mit einem Mädchen eben nur befreundet sein kann. Ich meine, ich gehör da nicht zu, weil ich weiß, dass das klappt, aber bei denen muss da immer direkt ein Bett ne Rolle spielen, weißt du." Das tat irgendwie weh. Unberechtigt, denn das heißt gar nichts, aber es tat etwas weh. Wir reden noch eine Weile über alles. Irgendwann beschließen wir nach Hause zu fahren. "Dann beenden wir wohl für heute unsere Öffentlichkeitsbeziehung.", lache ich. Erneut schüttelt er den Kopf. "Was die Öffentlichkeit denkt, zählt doch sowieso nicht. Was wir sind, das sind wir." - "Schön, gesagt. Komm gut nach Hause, Maxi.".

Ich laufe mit K. zu mir nach Hause und bin irgendwie zu, zu nüchtern. Der Alkohol, der mich hochhalten würde, fehlt. Ich bin nachdenklich. Um 3 Uhr bin ich zu Hause und sehe, dass Maxi mir 11 Nachrichten geschrieben hat. Jede beinhaltet einen Daumenhochsmiley.
Unser Treffen haben wir, sofern er sich noch dran erinnert, auf Samstag verlegt. Und es kam wieder von ihm aus. Er will was mit mir unternehmen. Und ich will ihn, egal wie.