Was tust du hier, was störst du mich in meinem Frieden. Warum sitzt du neben mir und tust mir gut. Wenn ich ehrlich bin, sitz ich gerne hier. Wenn ich ehrlich bin geht's mir genau wie dir. Doch was würde passieren, Wenn ich du wär und du ich? Würd ich dir verzeihen oder nicht?// Das Feuer ist vorüber doch die Glut ist heiß. Und mit verbrannten Füßen schleichen wir immer noch im Kreis. Ich seh das Zucken in den Lippen wenn du sagst es tut dir leid. Hast du gedacht der Zweck heiligt deine Mittelmäßigkeit? Du bist taktlos. Sing mir keine Lieder Deine Lieder sind geschmacklos. Wir wurden allen gerecht Außer mir. // Der Vorwurf brennt in jeder meiner Zeilen in Gesprächen, die sich lieblos nur verkeilen. Doch es gibt keinen Grund, sich jetzt zu hassen, denn wer ist Schuld daran, wenn Momente sich verpassen? Zu große Worte haben wir vermieden aus Angst, wir könnten uns zu sehr verlieben.

Ich konnte mich in der Überschrift nicht entscheiden. entschuldigt.

Heute habe ich mich mit Maxi getroffen. Schon auf der Hinfahrt zum Kino fängt er mit Karneval an. "Und war der Typ nett?" Ich zucke mit den Schultern. "Aussehen ist nicht alles, weißt du." Er sieht mich an. "Du hattest nichts mit ihm?" Ich schüttele den Kopf. "Nein, unter keinen Umständen." - "Wieso nicht?" - "Nicht mein Stil. Irgendetwas in mir glaubt noch an besseres, an festeres." Er schluckt so laut, dass ich es fast gefühlt habe. "Ich wollt dir ja von dem Abend erzählen" Wieder schluckt er. "Naja, da gabs dieses Mädchen.." Ich glaub, da hat er dann gehört, dass mein Herz erstmal still stand. "Und alle meinten, ja klar die will dich und das war auch so. Und als alle weg waren, ich alleine war.." Ich: "Und war gut?" Es war ein freundlicher Ton, kein fieser oder so. Obwohl ich kaum Luft bekam. Obwohl meine Lippe fast blutig gebissen war. "Ich hab nicht mit ihr geschlafen, nur rumgemacht." und es klang beinahe wie eine Rechtfertigung. "Was erwartest du jetzt, was ich dazu sage?" - "Das was du denkst", antwortet er. "Und habt ihr noch Kontakt?" Er zuckt mit den Schultern. "Irgendwie ist sie cool." Es ist eine Sache mit ihr rumzumachen, aber sie cool zu nennen... "Du magst sie, treff dich doch nochmal mit ihr?" - "Ich hab nicht gesagt, dass ich sie mag." - "Sondern dass sie cool ist." - "Das ist was anderes. Dich mag ich. sie ist cool." Er mag sie nichtmal und kommt ihr dennoch nahe? Stark. Hätte er wenigstens erwähnt, dass er komplett voll gewesen wäre. Dann wären wir jetzt quitt, aber er war nicht voll...

Im Kino haben wir nicht viel geredet bzw. nichts wichtiges. Ich musste meine Gefühlswelt irgendwie sortieren und das habe ich bis zur Heimfahrt so gut geschafft, dass ich artig die beste Freundin gespielt habe. Während ich dran kaputt gegangen bin.

"Wann nimmst du mich eigentlich mal wieder mit?",fragt er - "Wohin?" - "Ja auf einen der Geburtstage deiner Freunde." - "Wieso nimmst du mich nie mit?" - "Weil.." - "Weil deine Freunde mich nicht mögen, ich weiß.", ergänze ich und lächele. "Die machen dauernd blöde kommentare wenn die sehen dass wir schreiben und so." - "Wow, du schämst dich für mich. Stark." - "Nein. Das ist Quatsch. Die kennen dich nur einfach nicht. Aber inzwischen kommen sie damit klar. Sie tolerieren dich." - "Ja, weil wir miteinander rumhängen." - "Ist es denn wichtig, was sie denken?" - "Nicht, wenn du anders denkst." - "Sonst säße ich nicht hier mit dir." Sonst hätte er sich auch nicht in der kompletten Halle mit mir gezeigt. Nein, bestimmt nicht.

"Ich bring Menschen gerne zu lachen, weißt du.", sagt er. "Und dabei verstellst du dich jedes mal." - "Na und, ist das nicht gut, wenn man alle zum lachen bringen kann?" - "Klar, aber versuch das mal mit Ich-Sein. Denn auch wenn du glaubst, dass du ein allerweltsmensch bist und nicht gut aussiehst, du bist mehr als dein Aussehen." - "Hm, wenn du meinst." - "Man, wieso zur hölle hast du Komplexe?", frag ich beinahe sauer. - "Und du, du bist unglaublich zufrieden mit dir oder was?!" - "Wir reden hier nicht von mir", sage ich verzweifelt. "Na also, wer ist heute schon von sich überzeugt." - "Du solltest es sein." - "Nein, ich bin scheiße", sagt er und kotzt beinahe Schmerz dabei aus.

Wir schweigen kurz. "Ich mag Menschen mit denen Stille nicht unangenehm ist. So als würde man sie schon immer kennen.", sagt er. - "Hey, das ist das erste Kompliment, das du mir heute machst." ich lächele. "Ja, ich mag dich, aber ich mag dich so, dass ich das hintenrum formulieren muss." Er lacht. "sonst wärs zu einfach." Er wechselt das Thema, ohne dass ich was sagen kann. "Hast du auch so kalte hände? Oder ist das nur meine Nervosität?" - "du kannst nicht bei unserem hundersten Treffen immernoch nervös sein oder?" ich lache. "Nein, ich hab das immer. Ständig. Überall." - "Lügner" - "Ja und wieso zitterst du mit den Beinen?" - "Mir ist kalt man" Wir lachen beide und irgendwie verschwindet der Gedanke von der anderen aus meinem Kopf.
  
"Wieso bist du so anders?", fragt er. "Wie meinst du das?" - "Du passt in kein Schema, du passt in keine Schublade, dich kann man nicht beschreiben, nur mit: so wie sie ist." - "Ich weiß nicht. Ich versuch mich nicht so oft zu verstellen, weißt du." Wir schweigen wieder. "Das.. war auch schemalos." "Das? das Mädchen bekommt nur einen Artikel?", frage ich kopfschüttelnd. "Nein, Vanessa ist ähnlich wie du." Ich nicke. Das tut nochmal mehr weh. Ähnlich wie ich. Die Stimmen schreien laut los: "Sie war dünner." "Sie war schöner" "Sie waren narbenfrei" "Sie hat ihn nie vollgeheult." "Sie ist ähnlich aber nicht du, also ganz anders und besser". Ich schüttele mich. "Hast du ihr geschrieben?" - "Nein, ich bin bei sowas passiv. Ich warte." Ich traue mich nicht zu fragen ob er will dass sie sich meldet. "Aber wie kannst du bei sowas passiv sein? Ich meine, du kotzt jedem Menschen deine Meinung vor die Füße. Du sagst denen Dinge, die sie echt nie hören wollen. Und bei den wohl entscheidenen Dingen kannst du das nicht?" - "Nein, ich hab Angst, was falsch zu machen. Allgemein. Ich bin nicht von allem, was ich tue überzeugt." - "Jeder hat Angst, was falsch zu machen. Aber manchmal muss man halt aufpassen, dass man die wichtigen Dinge deshalb nicht verpasst." Wir reden noch weiter über solche Dinge und ich bin glücklich. Und ich weiß, dass er sich mir öffnet. Und dass ich ihm wichtig bin. Und er vergleicht mich noch ein, zwei mal mit dem Mädchen. Bis er sagt, dass ich noch anders bin. "Inwiefern anders?", frage ich. "Naja, irgendwann dachte ich darüber nach, dass sie irgendwie schlampig ist. Sie macht mit nem kerl herum, den sie kaum kennt." Er macht eine Pause. "Und du, du lässt die Finger von einem Kerl, den du laut eigener Aussage nett und gutaussehend fandest." Er verpasst die Straße zu meinem Zuhause. "Jetzt fährst du schon extra umwege." Er lächelt. "Du hättest nie, was mit dem Kerl angefangen oder?" Ich schüttele den Kopf. "Wieso sollte ich? Ich kenn den ja gar nicht." Er lächelt und nickt bedächtig.Wir stehen vor meiner Tür. "Schlaf gut nachher. Und wir müssen mal was persönlicheres machen. Facebookgespräche sind merkwürdig." - "Da hast du recht, das bekommen wir bestimmt hin." Ich lächele und steige aus. Und ich weiß, dass mein Herz nicht gebrochen ist. Ich weiß, dass wir nunmal sind, was wir sind. Und dass ich wusste, dass es andere Mädchen gibt. Und dass ich dennoch weiß, dass ich das Mädchen bin, was er von alleine anschreibt. Was er vor seinen Freunden durch die ganze Halle schiebt, während er sie nur alleine, als alle weg waren, beachtet hat. Er steht zu mir, was auch immer ich für ihn bin. Verflucht, was soll ich denn tun? Soll ich sauer sein? Vermutlich. Aber ich bin nur etwas verletzt. Und selbst das tut nicht mehr weh, seit der Rückfahrt, seit er mir beinahe sein Herz vor die Füße gekotzt hat.