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"Denise, willst du eigentlich eine neue Beziehung?", fragt mich L. am Wochenende. Ich denke kurz nach. "Ich glaube, ich brauche erst wieder eine Beziehung zu mir selbst. Ich möchte mich, zumindest zum Teil, erst in mein Leben verlieben. Es wieder genießen können. Nicht, dass Ra. mir das absolut verdorben hätte oder so. Ich möchte halt einfach mit meinem Alltag eine Beziehung führen." Ich schaue selbst irritiert. Wenn ich mich selbst nicht verstehe, dann sie wohl auch nicht. "Naja", setze ich neu an, "wenn ich den 'richtigen' treffe sage ich nicht nein. Ich versuch es also nicht mit aller Macht zu vermeiden, aber ich habe keine Sehnsucht danach. Momentan freue ich mich auf Philo-Seminare, weil ich Zeit dazu habe mich darauf vorzubereiten. Ich schreibe in gut 5 Monaten meine verfluchte Bachelorarbeit. Ich..", ich stocke. "Ich genieße jung, dumm und wissgierig zu sein. Und wenn mir da ein Typ über den Weg läuft, der mich daran nicht hindert...", ich lache. "Außerdem kann man heutzutage auch lockere Beziehungen führen. Manche für eine Nacht zum Beispiel", wirft K. ein. Ich verdrehe die Augen und lache erneut. "Als hätte ich davon nicht schon genug Fehler gemacht", antworte ich. "Wow", sagte L. "Bist du gerade etwa damit im Reinen? Mit deinen 'Ausrutschern', mit dir?" Plötzlich herrscht Stille. "Denise genießt ihr Leben. Sie grinst.", unterbricht K. diese. Ich sitze dort und denke nach. Stört mich was? Naja, irgendwas stört immer. Aber so richtig? Ich schaue auf den Boden und fang an zu grinsen. "Oh fuck. Denise ist zufrieden. Die Welt wird ein Ende haben.", sagt K. und lacht zusammen mit L. "Jetzt fehlt ihr nur noch Sex.", ergänzt L. "Ihr seid so oberflächlich. Anregende Gespräche, gute Bücher, tiefgründige Musik sind besser als irgendwelche Körperlichkeiten", sage ich gespielt aufgebracht. "Daran sieht man nur, wie wenig Sex du in deinem Leben hattest", sagt L. und lacht. "Irgendwann wird sie uns zustimmen", sagt K ergänzend. "Ihr seid richtig blöd. Jetzt bin ich mal zufrieden und ihr müsst es wieder schlecht reden, was?" Beide schauen leicht erschrocken. "Ach Denise, wir genießen jede Sekunde davon, wo du mal wahrhaftig fröhlich bist". Ich frag mich immer wieder an dem Abend, wieso ich so fröhlich bin. Wieso ich überhaupt fröhlich bin. Verliebt in mein Leben? Unwahrscheinlich. Aber egal was es ist, es soll bleiben.