Dienstag, 28. Mai 2013
Ich mache mir Gedanken, nachts in meinem Zimmer Morgen wachen wir auf inmitten rauchender Trümmer.
Morgen ist meine letzte, meine mündliche Prüfung in Deutsch. Gegen Mittag habe ich dann auch mal angefangen zu lernen. Ich weiß nicht, ob ich wirklich gelernt habe. Eigentlich habe ich ein Blatt nach dem anderen weitergeblättert und mir Gedanken darüber gemacht, ob Herr A. in der Kommission/Jury sitzt. Ich müsste mich mehr anstrengen, besser sein. Die Frage, die ich mir stelle ist also viel mehr: Bin ich gut genug für morgen? Ohne Stundenlang meine Aufzeichnungen durchzugehen? Oder sollte ich mir die Nacht auf diese Weise vertreiben? Ich bin nervöser als ich dachte. Unser Lehrer hat uns nicht viel beigebracht, nachdem wir Herrn A. frühzeitig als Deutsch-Lehrer "verloren" haben. Ich hab schreckliche Angst zu versagen, wie eigentlich immer. Aber Deutsch ist ähnlich wie Philosophie meine Kür. Im Schreiben bin ich gut, Klausuren sind meine heimliche Liebe, aber mündliche Prüfungen der reinste Albtraum. Ich kann nicht reden, wirklich nicht. Deshalb finden mich alle Menschen auch komisch, die vorher nur mit mir schreiben. Sobald man sich trifft, heißt es, dass ich wohl nicht sehr angetan vom Treffen war, obwohl das teilweise nicht stimmt. Ich bin ein schrecklicher zurückhaltender Mensch, genau dann, wenn ich Menschen zum ersten Mal sehe oder es wichtig ist (z.B. Referate, Prüfungen, Dates). Aber ich glaube, das schlimmste an Morgen ist, dass es nun wirklich vorbei ist. Kein Grund mehr in die Schule zu laufen, um zu gucken, ob etwas ausgehangen wird. Kein Grund mehr in die Schule zu laufen und darauf zu hoffen, dass Herr A. mir begegnet. Kein Grund mehr, überhaupt aus diesem Bett aufzustehen. Alle Menschen sagen mir, dass meine Zukunft gut aussieht und ich mir keine Sorgen machen sollte. Ich mache mir aber Sorgen, dass sich nach und nach alles auflöst, das alles hier. Alles, was mir je etwas bedeutet hat.
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Hey....vor meiner Matura hatte ich ähnliche Zweifel. Respektpersonen zu verlieren, von denen man glaubte, sie würden dich verstehen.
AntwortenLöschenDoch glaub mir, wenn du mit offenen Augen deienr Zukunft entgegensiehst, wirst du schnell merken, dass es diese Menschen immer wieder gibt, als würden sie vertraute Personen in den Augen anderer widerspiegeln.
Sei es auf der Uni, dass du diese Professoren wiederfindest, andere Studenten, die so denken wie du, auf der Arbeit, der eine der jeden Tag bei dir den Kaffee holt und ihr nur zwei Minuten miteinander redet...daraus können Freundschaften entstehen, Vertrauenspersonen...also denke nicht so negativ, bei so vielen Menschen auf der Erde, gibt es ein paar, die es wert sind, sich mit ihnen abzugeben. Versuch es einfach auf dich zukommen zu lassen. Wenn ich das so sagen darf....
Was das Schreiben/Reden angeht...es ist doch so, das die Menschen die Schönheit des Schweigens vergessen haben. Mit Schweigen kann man oft so viel mehr sagen, als mit einem ganzen Wörterbuch.
In Liebe...Nanouk.
vielen lieben dank für deinen kommentar :)
AntwortenLöschenwie geht es dir so? du hast länger nicht gepostet...
alles liebe <3