Mittwoch, 1. Mai 2013

Zusammenfassend lässt sich jedoch sagen, ich kam zur Welt und lebte trotzdem weiter.

Stunden nach dem Gespräch. Der Alkoholpegel ist gestiegen, nur bei mir wirkt das Zeug nicht mehr so, wie ich es mir wünsche. Ich gehe auf Toilette, merke wie P. mir folgt. Ich schließe die Tür wieder auf, P. zieht mich sofort in sein Zimmer. Die anderen sitzen in seinem "Wohnzimmer". Er sieht mich an. "Na, wie gehts dir?" Er ekelt mich an. Die meisten Kerle tun das. Einfach nur weil sie da sind oder weil sie betrunken sind, aber das gilt auch nicht bei allen. Ich vertraue einfach niemanden. "Wundervoll wie immer", antworte ich so sarkastisch wie möglich. "Dann trink mehr, vielleicht wird die Welt dann besser, freier." Er grinst. "Die Welt ist frei. Wir selbst setzen uns doch irgendwo Grenzen. Ich meine, wir können tun und lassen, was wir wollen." Er grinst noch breiter. "Aber obwohl ich frei bin", setze ich erneut an, "muss ich den Raum nicht ausleben weißt du. Was auch immer du dir gerade erhoffst, vergiss es." Sein Grinsen hört auf, er fixiert mich mit seinem Blick. "Schlaf mit mir, hier und jetzt. Es muss ja niemand erfahren." Ich lache kurz und höhnisch. "Das glaubst du doch selbst nicht. Und außerdem: Ich bin nicht der Typ Mädchen, den du willst. Und nein, dazu gibts keine Erklärung". Ich gehe aus dem Zimmer, schüttele mich vor Ekel, packe meine Sachen und fahre durch die Stadt.

Es fühlt sich an als würde mein Fahrrad mich entführen, direkt durch die Zeit. Ich bin nicht lang gefahren, zumindest kam es mir nicht so vor. Ich stand bei A. vor dem Haus. Ich wollte da nicht sein. In seinem Zimmer war Licht. Mitten in der Nacht. Wie oft hatten wir um diese Uhrzeit geschrieben, telefoniert oder sonst Kontakt gehabt. Meine Nächte sind verdammt leer seitdem, seitdem er weg ist, sich selbst aus meinem Leben herausgeschnitten hat. Ich verweile einige Minuten dort, lasse die Zeit Revue passieren.

Auf dem Weg nach dem Ort, den ich zu Hause nenne, der sich aber anfühlt wie ein Käfig, fahre ich bei Maxi vorbei. Auch in seinem Zimmer ist noch Licht. Wir haben seit circa 2 Wochen nichts voneinander gehört. Ich denke daran, wie ich mir erträumt habe, dass wir zusammen zum Abiball gehen könnten, obwohl er diesen einen Tanz mit diesem Mädchen  hat. Wie ich daran gedacht habe, dass es der beste Sommer meines Lebens wird. Doch ich habe keinen Grund ihn anzuschreiben. Er hat keinen Grund an mich zu denken.

In meinem Zimmer frage ich mich, was mich immer wieder so alleinsein lässt. Sind es die Menschen, die mich nicht ertragen? Oder bin ich es, die die Menschen nicht ertragen will? Oder liegt es doch nur daran, dass ich mich selbst nicht ertrage? Die Nächte sind soviel länger als die Tage. Die Gedanken sind schwerer, trauriger. Am Tag kann man es verstecken. Aber die Nacht entblößt alles.

3 Kommentare:

  1. schreib maxi doch einfach mal, wenn du ihn tatsächlich vermisst. oder hast du das gefühl, dass er von sich aus kein interesse hat und immer du diejenige bist, die sich zuerst melden muss, wenn da nicht mehr gerade ein grund ala schule als vorwand da ist? ich meine dies nicht vorwurfsvoll, im gegenteil, es interessiert mich einfach. vielleicht auch weil viele meiner kontakte und "freundschaften", wenn man sie so nennen mag, auseinander gegangen sind, weil ich darauf gewartet habe, dass mein gegenüber sich von sich aus meldet und meine kontaktaufnahmen eingestellt habe.. bis heute passiert es mir immer wieder, dass ich mich frage ob es die richtige entscheidung war. wäre das interesse groß genug, könnte sich der andere doch melden oder? tut mir leid, nun schreibe ich nur über mich.. deine reaktion auf p's annäherungsversuch war richtig. ich wünschte ich könnte dir ein bisschen einsamkeit nehmen.. alles liebe. k.

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  2. es tut mir leid, dass es dir so schlecht geht :/ die sache mit dem jungen auf der party, der mit dir schlafen wollte, ist schon mies.
    hättest du denn mit ihm geschlafen, wenn er von deiner krankheit gewusst hätte und ihr nicht diese diskussion om letzten post gehabt hättet?

    das mit A. ... ich habe eine ähnliche situation erlebt / erlebe sie noch immer und weiß, wie schrecklich das ist... das hilft dir jetzt nicht viel, ich möchte nur, dass du weißt, dass du nicht alleine bist...

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  3. Du bist nicht alleine Denise. Ich denke an dich. Ich mag dich halten koennen..

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