Samstag, 8. September 2012
Blut und Galle !
Elf Uhr Morgens. Ich sitze im Bad auf dem Boden. Das Haus ist leer. Ich bin allein. Wie immer. Ich bin immer allein, egal wieviele Menschen in meiner Nähe sind. Mir ist übel, kotzübel. Mein Kopf schmerzt. Die blauen, kleinen Fliesen unter mir verschwimmen immer wieder. "Genau aus dem Grund habe ich nichts mehr getrunken", flüstere ich zu mir selbst. Ich breche, habe gar keine Möglichkeit es zu verhindern. Blut, seit Stunden kommt nichts anderes mehr als ein Misch aus Blut und Galle. "Lass mich einfach hier und jetzt verrecken", wünsche ich mir. Meine Augen füllen sich mit Tränen. Nicht wegen der Traurigkeit und des Leids, eher weil mein Körper dieses Zerbrechen nicht mehr mitmachen möchte. Es sing Signale, die ich nicht weiter beachten werde. Immer wieder schlafe ich für Sekunden ein, aber nicht für immer. Ich rappele mich auf, falle immer wieder auf die harten Fliesen zurück. Mein letzter Schluck Alkohol ist 7 Stunden her. "Warum zum Teufel sterbe ich nie an einer Alkoholvergiftung?", flehe ich. Erneutes Übergeben. Blut und Galle. "Dreckswelt!", fluche ich und lass mich in mein Bett fallen. Während ich irgendwo zwischen Koma und Schlaf bin, kommen Bilder in meinen Kopf. Von Karneval, von Blut, von A. Es sind keine guten Bilder, manche reine Fantasie. Eine Stimme in meinem Kopf haucht: "Er wird sich umbringen und dann kannst du nicht mehr sagen, dass du alles für ihn getan hast. Nein, du hast ihn allein gelassen. Genauso alleine, wie du immer sein wirst." Bilder von der Beerdigungen finde ich in meinem Kopf wieder. Opa, Oma, eine Klassenkameradin. Sie hat denselben Weg genommen, den ich mir wüsche. Sie war mutig genug. Am Schluss kommt meine Beerdigung, niemand ist da, außer meinen Eltern. Der Pastor sagt: "Immer war sie alleine. Jeder hat sich von ihr abgewendet. Und sie wusste genau, dass sie selbst Schuld daran war."
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Du bist bestimmt nicht alleine. Manchmal blockiert man auch selbst die Nähe aus Angst verletzt zu werden oder weil man es garnicht glauben kann, dass man gemocht wird.
AntwortenLöschenIch hoffe dir geht es bald besser!